04.05.2015

,,Hohe Erwartungen an neue Faser aus Lingen"

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Superleichte Variante „F“ des Textilherstellers Dralon auf dem Markt – Ziel: Einstieg ins Carbon-Geschäft

Dralon ist eine der bekanntesten Marken unter den Acrylfasern. Und Dralon kommt aus Lingen. Künftig soll der Industriestandort auch für ein anderes Faserprodukt mit Weltmarktpotenzial stehen: Die Nachfrage nach dem Werkstoff Carbon steigt. Zunächst aber gehen die Lingener mit einer anderen Industriefaser auf den Markt.

Wer bei Dralon an Textilfasern denkt, liegt zunächst einmal grundsätzlich richtig – zunächst einmal. Ende 2013 machte das Lingener Unternehmen zusätzlich von sich reden, als seine Geschäftsführer Stefan Braun und Dieter Heinkes der Öffentlichkeit mitteilten, in das Carbon-Geschäft einsteigen zu wollen. Jetzt gibt es wieder etwas Neues zu berichten: Das Unternehmen hat eine neue Faser entwickelt, die den Namen „Dralon F“ trägt. Das Unglaubliche: Mit einem Gramm dieser neuen Faser lässt sich ein 100 Quadratmeter großes Tuch weben. Zum Vergleich: Japanische Unternehmen, bisher weltweit führend in diesem Geschäft, können „nur“ 20 Quadratmeter abdecken.

Dort, wo heute 185 Arbeitnehmer die Acrylfaser Dralon auf sieben Produktionsstraßen herstellen, sollen zukünftig auch Carbonfasern gefertigt werden. „Wie die Acrylfaser verlangt die Carbonfaser viel Handarbeit. Wir haben dieses Know-how, weil wir mit unserer Acrylfaser Dralon marktführend sind. Wir wollen dieses Wissen um die Herstellung von Carbon auch in Lingen belassen“, betont Geschäftsführer Braun.

Die leichten Carbonfasern kommen in einer stetig wachsenden Zahl von Produktgruppen zum Einsatz: Luft- und Raumfahrttechnik, Sportgeräte, immer häufiger auch in Autos. Zurzeit beläuft sich die jährliche Produktion von Carbon auf etwa 40 000 Tonnen weltweit – aufgeteilt zwischen China und den USA. Dralon in Lingen könnte etwa 4500 Tonnen jährlich produzieren, was etwa einem Zehntel der Weltmarktproduktion entspräche – und das bei einer immer stärkeren Nachfrage. Prognosen zufolge soll sich die Carbon-Fertigung in den kommenden zehn Jahren verdreifachen – teils ist sogar von 250 000 Tonnen Carbon im Jahre 2024 die Rede.

Doch bis es mit der Carbon-Fertigung so weit ist, will man sich im Industriepark Lingen-Süd nicht ausruhen. „Also haben wir eine Entwicklungsgruppe gegründet, um herauszufinden, was wir alles können. Und das mit Erfolg“, sagt Geschäftsführer Heinkes.

Der Grund: Jede technologische Neuerung wie etwa die seit Jahrzehnten gesponnene Acryl-Faser komme irgendwann ans Ende ihrer Ära. „Also stellte sich für uns die Frage, wie wir einen Mehrwert aus den Polymeren generieren können.“ Synthetische und halbsynthetische Polymere sind die Hauptkomponenten für die Herstellung von Kunststoffen.

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Mit freundlichen Grüßen

Ihr Team von
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