27.04.2015

,,Kohle aus Klärschlamm"

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Niedersächsischer Umweltminister besucht Kläranlage in Lingen

Da sind selbst die Grünen aus dem Staunen nicht mehr herausgekommen. Der Betriebsleiter der Lingener Kläranlage, Laurenz Hüer, konnte dem niedersächsischen Umweltminister Stefan Wenzel erklären, dass eine Kläranlage zu einer Produktion von Strom- und Wärmeüberschüssen umgewandelt werden kann. Und wie aus Klärschlamm Kohle gepresst wird, erfuhr der Minister von Prof. Klaus Herrmann.

Kläranlagen gelten allgemein als die größten Einzelverbraucher an elektrischer Energie von Kommunen. Hüer dagegen konnte seinen Gästen aus Hannover erklären, dass die Lingener Kläranlage nicht nur eine Nullenergie-Kläranlage ist, sondern auch noch Strom- und Wärmeüberschüsse produziert, von der zurzeit rund 200 Haushalte im Emsauenpark und das Linus-Freizeitbad profitieren. Zusätzlich werde auch Phosphor durch die Klärschlammentwässerung zurückgewonnen.

Zuvor hatte Arno Ester, Betriebsleiter der Stadtentwässerung in Lingen, den Landtagsabgeordneten der Grünen erklärt, dass der anfallende Klärschlamm nicht einfach im Kohlekraftwerk in Ibbenbüren verbrannt oder der Landwirtschaft zugeführt werden sollte. „Wir sollten den Klärschlamm nicht auf die Felder verbringen, weil sich darin viele Medikamentenreste und Hormone befinden, die unter anderem das Grundwasser belasten.“ Viel besser sei
es, mithilfe des HTC-Verfahrens (Hydrothermale Carbonisierung) aus dem Klärschlamm Kohle zu machen – und zwar CO 2 -neutral. Ester: „Das ist nicht nur gut für unsere Umwelt, das rechnet sich auch.“

Nicht ohne Stolz konnte Prof. Herrmann darauf verweisen, dass man ganz nahe davorstehe, in die Produktion von Kohle aus Klärschlamm eintreten zu können. „Die Laborphase ist abgeschlossen – jetzt können wir Briketts herstellen“, betonte der 78-jährige Wissenschaftler, dem man unschwer abnehmen konnte, mit welcher Leidenschaft er das Projekt verfolgte.

Mehr dazu: www.lingen.de

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Team von
www.wirtschaft-im-emsland.de



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